Eine gerechte Besteuerung von Wohneigentum muss Priorität haben
Die neuen Steuerwerte für Liegenschaften im Kanton Zürich werden zu einer erheblichen Belastung für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer. Trotz einiger Anpassungen des Regierungsrats bleibt die Situation unbefriedigend. Der Hauseigentümerverband Kanton Zürich hat zwar erreicht, dass die neue Weisung mit den neuen Steuerwerten erst ab 2026 und nicht bereits ab 2025 in Kraft tritt, doch das ändert nichts an der Tatsache, dass Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer unverhältnismässig stark zur Kasse gebeten werden.
Wer jahrelang für das Eigenheim gespart hat und dieses seit Jahrzehnten bewohnt, sieht sich plötzlich mit exorbitanten Steuerrechnungen konfrontiert. Das ist ungerecht und besonders für langjährige Besitzerinnen und Besitzer von älteren Liegenschaften nicht tragbar.
Besonders kritisch sehe ich die Erhöhung der Vermögenssteuern und des Eigenmietwerts. Es ist durchaus möglich, dass dadurch viele Menschen in unerwartete finanzielle Schwierigkeiten kommen, besonders Personen in Rente. Darüber hinaus ist sich das nationale Parlament einig, dass der Eigenmietwert abgeschafft gehört. National- und Ständerat sind sich lediglich bei der Abschaffung des Eigenmietwerts bei Zweitwohnungen uneinig – beim Erstwohnsitz ist man einer Meinung. Es kann also nicht sein, dass der Kanton Zürich ebendiesen noch erhöhen will. Auch die angekündigte Wiedereinführung einer Härtefallregelung kann hier nur bedingt Abhilfe schaffen. Stattdessen sollte der Eigenmietwert als fiktives Einkommen endlich abgeschafft werden.
Solange nicht klar ist, ob es national zu einem Systemwechsel bei der Besteuerung von Wohneigentum kommt, sollte meiner Meinung nach der Kanton Zürich die Umsetzung der neuen Steuerwerte dringend aussetzen. Die kosmetischen Anpassungen, die der Regierungsrat beschlossen hat, reichen nicht aus, um die massive Steuerbelastung zu rechtfertigen.
Ich appelliere an die Verantwortlichen, den berechtigten Sorgen der Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer ernsthaft Rechnung zu tragen und sich für eine gerechte und faire Lösung einzusetzen!
