Der Autor geht in seiner Analyse zum Budget auf die Wachstumskritikpunkte der Handelskammer ein und erwähnt dabei auch den Hauseigentümerverband. Es ist richtig, dass der Hauseigentümerverband aufschreien würde, wenn die Stadt den privaten Grundeigentümern verbieten würde, auf ihrem eigenen Land zu bauen. Der Stadtrat könnte aber durchaus zu einem qualitativen Wachstum beitragen, wie es die Handelskammer fordert, ohne die privaten Grundeigentümer zu beschränken.
Die Stadt Winterthur hat eine Eigentumsquote von lediglich 27.6 Prozent und liegt damit ein ganzes Viertel unter der Quote des Bezirks Winterthur. In den vergangenen Jahren hat die Stadt grosse Anstrengungen unternommen den genossenschaftlichen Wohnungsbau zu fördern, konnte damit aber weder die Steuerkraft erhöhen noch die Finanzprobleme lösen. Eine Förderung des Wohneigentums wurde dagegen vernachlässigt. Ich bin überzeugt, dass wenn Winterthur über mehr Haus- und Wohneigentümer verfügen würde, auch mehr Steuern bezahlt und damit die städtischen Finanzen verbessert würden.
Wenn der Stadtrat eine qualitative Wachstumsstrategie umsetzen, und dafür Winterthur für Wohneigentum attraktiv machen möchte, steht der Hauseigentümerverband für eine konstruktive Zusammenarbeit jederzeit zur Verfügung.
Leserbrief von HEV-Geschäftsführer Ralph Bauert im Landbote vom 25. November 2020. Als Reaktion auf den Artikel "Der Markt hat immer recht, ausser..." von Michael Graf im Landbote vom 21. November 2020.