Aufgrund der gestiegenen Hypothekarzinsen hat sich auch der Referenzzinssatz erhöht, erstmals seit seiner Einführung im Jahr 2008. Der Referenzzinssatz ist für die Festsetzung der Miete der ausschlaggebende Zinssatz, nach zwei Erhöhungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte im Juni und Dezember 2023 liegt er aktuell bei 1,75 Prozent. Der Referenzzinssatz wird vierteljährlich neu berechnet und bildet den Durchschnitt aller vergebenen Hypotheken in der Schweiz ab. Wenn die Schweizerische Nationalbank den Leitzins nicht unerwartet stark senkt oder erhöht, erwarte ich in den nächsten Monaten einen gleichbleibenden Referenzzinssatz.
Auf welchem Referenzzinssatz das Mietverhältnis basiert, sieht man im Mietvertrag oder der letzten Mietzinsanpassung. Wenn der Referenzzinssatz bei 1,25 oder 1,5 Prozent liegt, kann der Mietzins auf den nächsten Kündigungstermin um 6 bzw. 3 Prozent erhöht werden, dazu kommen 40 Prozent der aufgelaufenen Teuerung und die allgemeine Kostensteigerung. Für eine korrekte Mietzinserhöhung muss das amtliche Formular verwendet, sowie die Kündigungsfrist und eine 10-tägige Bedenkfrist des Mieters eingehalten werden.
Bei Mietverhältnissen, welche auf dem Referenzzinssatz von 1,75 Prozent basieren, sind das gute Nachrichten. Diese Mieter müssen in den nächsten Monaten nicht mit einer Mietzinserhöhung rechnen. Die Entwicklung der Mieten bei bestehenden Mietverhältnissen zeigt, dass private Vermieter verantwortungsvoll handeln. Gemäss einer Studie vom Bundesamt für Wohnungswesen haben private Vermieter die Bestandesmieten seit 2011 um lediglich 1,1 Prozent erhöht. In der gleichen Zeit erhöhten sich die Kostenmieten bei Genossenschaften um 2,5 Prozent und damit mehr als doppelt so stark wie bei privaten Vermietern.
Während Mieter bei privaten Vermietern von einer moderaten Mietzinsentwicklung profitieren, sieht die Situation bei Wohneigentümern anders aus. Der Zürcher Regierungsrat will den Eigenmietwert bei Eigentumswohnungen um durchschnittlich 10 Prozent anheben. Damit erhöht sich der Eigenmietwert deutlich stärker, als die Mieten bei vergleichbaren Wohnungen gestiegen sind.