Nach Kritik passt die Stadt das Energieportal an
Das städtische Energieportal zeigt neu nicht mehr auf einen Blick, ob ein Haus auf Klimakurs ist. Damit reagiert die Stadt auf die heftige Kritik an der neuen Plattform.
Die Stadt Winterthur lancierte vor ein paar Wochen ein neues Energieportal. Dies, um der Energiewende zusätzlichen Schub zu verleihen. Eine Adresse reichte, um zu erfahren, ob das eigene – oder ein fremdes – Haus auf Klimakurs respektive kompatibel mit dem Nettonull-Ziel ist.
Das als Service gedachte Portal rief bei einem Teil der Bevölkerung heftige Kritik hervor. Von einem «modernen Schandpfahl» war die Rede. Der Verband der Hauseigentümer der Region Winterthur (HEV) kritisierte die Plattform als «CO2-Pranger» sowie wegen fehlerhafter Zahlen und forderte, dass sie deaktiviert wird, bis alles korrekt ist und die Eigentümer zugestimmt haben. Diese Forderung lehnte die Stadt ab, weil die Daten aus öffentlichen Registern stammen. Und doch hat sie das Portal inzwischen «aufgrund der Rückmeldungen aus der Bevölkerung» angepasst. Verschwunden sind Kategorien «Auf Kurs» und «Nicht auf Kurs» in roter und grüner Farbe.
Link zum CO2-Ausstoss
Wer an einer Schätzung der CO2- Emissionen seines Hauses interessiert ist, wird neu auf eine Website des Bundes weitergeleitet. Michael Graf, Sprecher des Baudepartements, begründet den Schritt damit, dass die Diskussion vom Wesentlichen ablenkte: «Das Ziel war immer, dass hier alle Informationen einfach auffindbar sind, die Hauseigentümerschaften brauchen, um ihren Heizungsersatz, Energiesanierung oder ihr Solarprojekt zu planen – und dass die Bevölkerung auf die Angebote der städtischen Energieberatung aufmerksam wird.» Bei den Kritikern des Portals kommt der Schritt gut an: «Der Prangerbalken der Stadt Winterthur ist weg!», frohlockt FDP-Stadtparlamentarierin Romana Heuberger in den sozialen Medien. Auch Ralph Bauert, Geschäftsführer des Hauseigentümerverbands Region Winterthur, zeigt sich erfreut.
Della Bachmann, Landbote
Der Landbote berichtet in der Ausgabe vom 2. Juli 2024 über die Anpassungen beim Energieportal Winterthur, nachdem der HEV Region Winterthur den CO2-Pranger kritisiert hat und die Deaktivierung gefordert hat.
Weitere Informationen zum Energieportal Winterthur finden Sie in diesen Artikeln: