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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

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In den vergangenen Monaten konnte man immer wieder von Enkeltrickbetrügern lesen. Ich staune immer wieder, wie blauäugig manche Personen auf diese Betrüger hereinfallen. Scheinbar gehen diese aber sehr raffiniert vor und nutzen das Vertrauen und die Hilfsbereitschaft ihrer Opfer schamlos aus. Um so mehr freue ich mich über jeden missglückten Versuch, bei welchem der Täter verhaftet wurde. Die gute Aufklärungskampagne der Polizei scheint zu wirken, und viele ältere Personen vertrauen nicht mehr blind, sondern handeln nach dem Motto: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Während bei Enkeltrickbetrügern ältere Personen die bevorzugten Opfer sind, gibt es auch immer wieder Betrüger, welche es auf Hauseigentümer abgesehen haben. Vielleicht wurden Sie auch schon einmal von einem Handwerker angesprochen, welcher zufälligerweise gerade bei Ihnen in der Nähe ist. Diese versprechen einem das Neuasphaltieren des Parkplatzes, die Reinigung der Dachrinne oder die Entkalkung des Wasserboilers. Egal was die versprochene Leistung ist, meistens bleibt der Hauseigentümer auf dem Schaden sitzen.

Auch bei Immobiliendienstleistern gibt es leider schwarze Schafe, welche mit fragwürdigen Methoden zu Aufträgen kommen wollen. Da das Fachwissen fehlt oder die Qualität nicht stimmt, versuchen diese sich mit falschen Federn zu schmücken. Um den Hauseigentümern zu gefallen, wird dabei oft die Nähe zum HEV gesucht, sei es mit dem HEV Logo oder mit einer Vergünstigung für HEV Mitglieder. Seien Sie in solchen Fällen vorsichtig oder fragen Sie bei uns nach. der HEV arbeitet in der Regel nicht mit diesen Immobiliendienstleistern zusammen.

Häufig wird auch geschummelt, damit ein Auftrag erschlichen werden kann. Gerade beim Immobilienverkauf sind solche Praktiken leider gang und gäbe. Beliebt sind zum Beispiel fiktive Suchinserate, in welchen eine Familie ein Einfamilienhaus sucht. Der gutgläubige Hauseigentümer wird dabei aber nicht auf eine Familie treffen, sondern auf einen Immobilienmakler, welcher dann das Einfamilienhaus verkaufen möchte. Eine ähnliche Methode wird auch angewendet, in dem sich der Makler als Interessent auf ein Liegenschaftsinserat meldet, nur um anschliessend beim Hauseigentümer ein Verkaufsmandat zu erschnorren. Über die Seriosität solcher Immobilienmakler kann sich jeder selber ein Bild machen.

Neuerdings werden auch Adressen von Hauseigentümern für teures Geld verkauft. Dabei wird folgendermassen vorgegangen: Zuerst wird dem Hauseigentümer im Internet eine kostenlose Bewertung versprochen. Nachdem alle Daten eingegeben wurden, ruft ein Callcenter an und möchte noch mehr Informationen haben. Wenn klar ist, dass der Hauseigentümer seine Liegenschaft verkaufen möchte, wird seine Adresse an einen Immobilienmakler verkauft. Der Hauseigentümer bekommt also nicht den Wert seiner Liegenschaft, sondern einen Immobilienmakler, welcher sich ein Verkaufsmandat sichern möchte.

Als Hauseigentümer sollte man kritisch und wachsam sein, damit man nicht auf ein falsches Angebot hereinfällt. Die erwähnten Beispiele sind dabei nur die Spitze des Eisbergs und es kommen auch immer neue dazu. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Beherzigen Sie dieses Motto lieber einmal zu viel als einmal zu wenig. Wenn Sie unsicher sind, ob ein Angebot seriös ist oder nicht, rufen Sie den Hauseigentümerverband an. Wir freuen uns, wenn wir Ihnen helfen können.

Autor

Ralph Bauert

Geschäftsführer Hauseigentümerverband Region Winterthur, dipl. Architekt FH, Executive MBA FH, eidg. dipl. Immobilien-Treuhänder

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