Die Stadt Winterthur hat zwei grosse Probleme: Zuwenig Wohnungen und klamme Finanzen. Dazu kommt mit Netto-Null Tonnen CO2 bis 2040 eine herausfordernde Aufgabe dazu. Beide Probleme und die Aufgabe werden durch die Klima-Initiativen nicht gelöst.
Finanzvorsteher Kaspar Bopp rechnet für dieses Jahr mit einem Verlust von 5,7 Millionen Franken, 2026 wird der Verlust 29,7 und 2027 bereits 54,7 Millionen Franken betragen. Die Schulden von 1,1 Milliarden Franken werden weiter zunehmen, eine Besserung ist nicht in Sicht. Die Klima-Initiativen kosten bis 300 Millionen Franken und bewirken jährliche Folgekosten von 10 Millionen Franken. Damit wird das städtische Finanzproblem noch grösser und Steuererhöhungen unausweichlich.
Für das Netto-Null-Ziel sind die beiden Klima-Initiativen auch keine Lösung. Autos aus der Stadt verbannen, wie es die Initiativen wollen, bringt der Stadtluft und dem Klima nichts. Ab 2035 werden in der EU keine Verbrennerautos mehr zugelassen. Auch in Winterthur werden bald die meisten Autos elektrisch fahren und kein CO2 mehr ausstossen. Die Initiativen verzögern zudem den Ausbau der Fernwärme und damit den Ausstieg aus fossilen Heizungen. Beide Klima-Initiativen tragen somit nichts zum Klimaschutz bei, gemäss Stadträtin Christa Meier gefährden die Initiativen sogar das städtische Klimaziel von netto null CO2 bis 2040. Für die beiden Hauptprobleme von Winterthur, zu wenig Wohnungen und klamme Finanzen, gibt es eine einfache Lösung: Mehr Wohneigentum. Damit wird zusätzlicher Wohnraum geschaffen und Winterthur bekommt mehr Geld, weil Hauseigentümer hohe Steuern bezahlen. Mit den zusätzlichen Steuereinnahmen können wirkungsvolle Investitionen getätigt werden, um das Netto-Null-Ziel bis 2040 zu erreichen. Mehr Wohneigentum schafft damit eine Win-Win-Win-Situation und löst die grössten Herausforderungen der Stadt.
Leserbrief von HEV-Geschäftsführer Ralph Bauert in der Winterthurer Zeitung vom 16. Mai 2024 als Reaktion auf den Artikel "Wie grün darfs denn sein?" in der Winterthurer Zeitung vom 10. Mai 2024 zu den Winterthurer Stadtklima-Initiativen.